Praxis-Philosophie und Leitbild

"Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts."
(Arthur Schopenhauer)

Frei atmen zu können, sich bewegen, sehen und hören zu können, erscheint einem selbstverständlich. Man ist sich dessen nicht bewusst. Gesundheit spürt man nicht. Man erlebt sie nicht unmittelbar als beglückend oder befriedigend. Gesundheit ist: unbeschwert leben zu können, körperliches, geistiges und seelisches Wohlbefinden.
Spürbar und wahrnehmbar belastend ist erst die Störung der Gesundheit, das aus dem Gleichgewicht oder aus dem Lot Geratensein. Dass Gesundheit unser teuerstes Gut ist, erfährt man erst, wenn man krank ist, leidet, in seinen Aktivitäten eingeschränkt oder behindert ist.

Krankheit hat viele Gesichter: angeborene Missbildungen, harmlose und lebensbedrohliche Infektionskrankheiten, Unfälle, Störungen der Sinnesorgane, Entwicklungsauffälligkeiten, Bindungsstörungen, Beziehungs- und Integrationsprobleme, Allergien, Übergewicht, Depression, Sucht, Krebs.

Jede Krankheit ist auch eine Krise: sie stellt unser Befinden, unsere Funktion, unser Selbstwertgefühl, unsere Rolle und oft genug unsere Existenz in Frage.
Jede Krankheit ist auch eine Chance: sie kann uns helfen, Lebensumstände zu überdenken, uns neu zu besinnen. Sie kann uns helfen, Abwehrkräfte zu entwickeln, als Persönlichkeit zu reifen.

Das Wissen um Gesundheit und Krankheit ist in den letzten Jahrzehnten immens gestiegen. Wir leben sicherer denn je, unsere Lebenserwartung ist höher denn je. Das ist zu einem guten Teil der modernen Medizin zu verdanken.

Gesundheitserhaltung und -förderung:

Durch Print-Medien, Fernsehen, Internet werden wir von einer Fülle von Informationen zu medizinischen Fragen, Fragen der Gesundheitserhaltung und -förderung überflutet. Nicht selten führt aber die verwirrende Vielfalt von Meldungen über Gesundheitsrisiken, Früherkennungs- und Behandlungsmöglichkeiten zu Verunsicherung.
Noch nie waren wir scheinbar so aufgeklärt und gebildet über Fragen der Gesundheit und dennoch so unsicher angesichts der Frage, wie wir dieses Wissen umsetzen können. Siehe Themenfelder wie Umweltbelastung, Zunahme der Allergien, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom, Präimplantationsdiagnostik, Gentherapie.
Unzählige Anbieter und Therapeuten versprechen uns bei Anwendung ihrer Mittel und Techniken Hilfe oder Heilung (Akupunktur, Bach-Blüten, Bioresonanz, Chi, Diäten, Homöopathie, Nahrungsergänzungsmittel, Osteopathie ...). Oftmals ist die kommerzielle Vermarktung und Verbreitung dieser Mittel und Techniken perfekt organisiert, die Wirksamkeit aber nur dürftig oder überhaupt nicht belegt, geschweige wissenschaftlich bewiesen (siehe dazu www.psiram.com).

Ich verstehe meine Aufgabe darin:

  • die Gesundheit Ihres Kindes zu fördern, zu erhalten oder wiederherzustellen
  • Ihr Kind und Sie als verantwortliche Eltern bzw. dich in allen gesundheitsrelevanten Belangen zu unterstützen, zu beraten und zu begleiten
  • als Lotse und Begleiter in einem immer komplizierter werdenden, hochtechnisierten und spezialisierten Gesundheitssystem zu wirken
  • Sie bzw. dich auch zu Wirkung und Risiken alternativer Heilverfahren zu beraten
  • die Möglichkeiten der modernen Medizin kindgerecht und vernünftig zu vermitteln
  • Ihr Kind bzw. dich als Individuum und Persönlichkeit ins Zentrum medizinischer Überlegungen und Massnahmen zu rücken
  • Bedrohungen oder Störungen der Gesundheit durch Vorbeugung abzuwenden.

Verordnung von Medikamenten:

Bei der Verordnung von Medikamenten gilt für mich die Maxime "Soviel wie nötig, sowenig wie möglich". Zum einen reichen bei vielen Krankheitszuständen, insbesondere Erkältungen, Magen-Darm-Infektionen, also in der Regel banalen Virusinfektionen, einfache Maßnahmen (ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Schmerz- und ggf. fiebersenkende Mittel, Ruhe, Schonung, Rückzug, Zuwendung etc.) aus, um die Selbstheilungskräfte des Körpers so zu unterstützen, dass die Krankheit überwunden werden kann. Zum anderen soll nicht unnötigerweise das Risiko von Arzneimittel-Neben- oder -Wechselwirkungen eingegangen werden.

Weitere Prinzipien bei Prophylaxe, Diagnostik und Therapie:

Wo immer möglich bzw. verfügbar, richte ich mein Handeln an sogenannten medizinischen Leitlinien aus, die für Patienten die bestmögliche Versorgung auf dem modernsten Stand der Medizin gewährleisten sollen (s. www.awmf.org). Darüberhinaus stellen die Grundsätze der WHO (s. www.who.int/publications/guidelines/en/index.html) sowie die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (s. www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html) ganz wesentliche Orientierungen dar.
Medizinische Diagnostik soll so wenig belastend wie irgend möglich sein (Minimierung von z. B. Schmerz und Strahlenbelastung). Eine konservative Therapie ist immer einer invasiven, z. B. chirurgischen Therapie vorzuziehen, wenn sie zum selben Ziel führt. Bei all dem werden Sie von mir offen über Nutzen und Risiken von Maßnahmen informiert, so dass Sie Entscheidungen auf dieser "informierten" Basis abwägen können.

Im übrigen freue ich mich über grundsätzliche und kritische Fragen, Anregungen und Tipps zur Verbesserung von Praxisablauf und -atmosphäre.

Auf dem manchmal mühsamen Weg zu informierten und kompetenten Eltern bzw. Patienten begleite ich Sie bzw. dich gerne - als Partner, nicht als Vormund!